GO-ELK

Im Rahmen der Teilnahme am Projekt GO-ELK, bei dem bundesweit fünf elektrisch betriebene Kleinflotten unterschiedlicher Nutzersegmente unter Realitätsbedingungen über 30 Monate getestet werden, ist im Sommer 2014 auf dem Parkplatz des Amtshofes eine Ladesäule für Elektrofahrzeuge installiert worden. Der Strom wird durch den Flecken Steyerberg kostenlos zur Verfügung gestellt. Ziele des Projektes waren, Treiber von E-Flotten auf Entscheider- und Nutzerebene zu identifizieren, die Kundenakzeptanz zu messen, neue Geschäftsmodelle und intelligente Ladelösungen für die Kundenbedürfnisse zu entwickeln sowie den Einsatz bzw. Betrieb der Fahrzeugbatterien zu untersuchen. Im Flecken Steyerberg wurden im Zuge des Projektes noch sechs weitere Ladepunkte installiert.


Im Rahmen des Projektes „Gewerblich operierende Elektro-Kleinflotten GO ELK!“ war das Institute for Power Generation and Storage Systems (PGS) der RWTH Aachen University mit der Begleitforschung zu Batteriealterung beauftragt. 

Der wichtigste technische Aspekt bei der Entwicklung von Elektroautos ist die Entwicklung eines Batteriespeichers für den Antrieb des Fahrzeugs. Die Reichweite spielt für den Fahrzeugnutzer eine entscheidende Rolle bei der Kaufentscheidung sowie die Lebensdauer, für die diese Reichweite angenommen werden kann. 

Das PGS übernahm bei dem Forschungsvorhaben die Analyse der Alterung der Batteriepacks, die sich je nach Fahrzeughersteller stark unterscheiden, und führte dafür regelmäßig eine Vermessung der Batteriekapazität an den Fahrzeugen durch. Ziel dieses Vorhabens ist das Identifizieren der Kapazitätsabnahme während der Projektlaufzeit. Zusätzlich zu diesen Tests wurden die Fahrdaten im Fahrzeug aufgezeichnet und an einen zentralen Server versendet, wo diese anonymisiert den Projektpartnern zur Analyse zur Verfügung gestellt werden. Zusammen mit diesen Nutzungsprofilen und Erkenntnissen aus Labortests im Prüfzentrum des PGS in Aachen ließen sich somit umfangreiche Rückschlüsse über die Batteriealterung bei Elektrofahrzeugen ziehen. Einflussfaktoren sind dabei die Gesamtstrecke, Ladevorgänge, Außentemperatur, etc. 

Aus den Ergebnissen können allgemeine Erkenntnisse für Hersteller von Batteriepacks, für Entscheider in Firmen und für neuartige Mobilitätskonzepte gewonnen werden, die im Konsortium der Projektpartner diskutiert und veröffentlicht werden.

Untersuchung der Akzeptanz von Elektromobilität in gewerblichen Kleinflotten

Die Hochschule Ruhr West begleitet den Flecken Steyerberg beim Projekt GO ELK. In der nachfolgenden Kurzdarstellung werden die Gründe für das Interesse dargelegt. 

Wie verändert sich die Wahrnehmung von Elektroautos aus der Sicht ihrer Fahrer im Zeitablauf? Diese Fragestellung möchte die Hochschule Ruhr West als Schwerpunkt ihrer sozialwissenschaftlichen Begleitforschung des Schaufensterprojekts "GO ELK" untersuchen. Steyerberg bringt durch das bereits jetzt gelebte Umweltbewusstsein neue interessante Aspekte in das Projekt GO ELK ein. Wie Nutzer den Elektroautos in einem Klima gegenüberstehen, das grundsätzlich offen für neue Techniken ist, kann derzeit in nur wenigen Kommunen untersucht werden. 

Neben der Untersuchung der technischen Anforderungen an Elektroautos rückt damit die Akzeptanz dieser Autos in Kleinflotten in den Vordergrund. An drei Zeitpunkten - vor der ersten Nutzung, drei und sechs Monate nach der erstmaligen Nutzung - wird die Einschätzung der Fahrer zu unterschiedlichen Aspekten von Elektromobilität in Form eines Fragebogens abgefragt. Ziel ist es zu verstehen, welche Treiber und Hindernisse die Akzeptanz von Elektroautos beeinflussen. 

Die jeweiligen Fragebögen werden auf der Internetseite als PDF-Datei zum Nachlesen zur Verfügung gestellt.

Was ist GO-ELK?

Allgmeines:

Fünf elektrisch betriebene Kleinflotten unterschiedlicher Nutzersegmente werden unter Realitätsbedingungen über 30 Monate getestet. Es werden die Treiber von E-Flotten auf Entscheider- und Nutzerebene identifiziert, die Kundenakzeptanz gemessen, neue Geschäftsmodelle und intelligente Ladelösungen für die Kundenbedürfnisse entwickelt sowie der Einsatz bzw. Betrieb der Fahrzeugbatterien untersucht.

Ziele
  • Entwicklung und Test neuer Geschäftsmodelle im Bereich gewerblicher Elektro-Kleinflotten
  • Verbessertes Verständnis der Treiber der Akzeptanz von EVs in der gewerblichen Nutzung und deren Veränderung im Zeitablauf
  • Entwicklung intelligenter Ladekonzepte
  • Verbessertes Verständnis der Einsatz- und Betriebsbedingungen der verbauten Fahrzeugbatterien und Entwicklung Batterie schonender Ladealgorithmen.
Inhaltliche Schwerpunkte
  • Betrieb von 5 Kleinflotten in verschiedenen Nutzersegmenten über jeweils 30 Monate, basierend auf verschiedenen Fahrzeugherstellern und Lithium-Ionen-Zellchemien.
  • Gewinnung praktischer Nutzungsprofile für eine Segmentierung des B2B- Flottenkundenmarktes zum Ziele der Entwicklung angepasster Kundenlösungen für Versorgung, Flottenbereitstellung und –service.
  • Längsschnittmessung der Akzeptanz von EVs bei Entscheidern und der Nutzern im Gewerbekundensegment.
  • Erprobung verschiedener Konzepte für gesteuertes / intelligentes Flottenladema-nagement und deren Anpassung auf die individuellen Kundenbedürfnisse.
  • Berechnung der realen Total Cost of Ownership (TCO) und Total Cost of Use (TCU) für B2B-Kunden unter besonderer Berücksichtigung der Batteriealterung.
  • Erfassung und Sammlung von Echtzeitdaten hinsichtlich der EV-Nutzung in einem realen gewerblichen Kontext.
  • Analyse der Einsatzbereitschaft der Batterie unter wechselnden klimatischen und saisonalen Randbedingungen sowie der Batteriealterung, und deren Auswirkungen auf Fahrzeugverfügbarkeit, Qualität und Kundennutzen.
  • Entwicklung entsprechender Servicekonzepte und Batterie schonender Ladealgorithmen zur Verlängerung der Batterielebensdauer im Fahrzeug.
  • Vergleich mit Analysen und Messdaten aus anderen Ländern.

 

(Quelle: Schaufenster Elektromobilität)