E-Mobilität
2. Klimatag 03.09.2022
An insgesamt acht Stationen (fünf drinnen und drei draußen) konnten sich die Bürgerinnen und Bürger über unterschiedliche Angebote zu den Themen Gebäudesanierung, E-Mobilität, PV-Anlagen, Wärmepumpen sowie die Energie-Projekte in der Eickhofer Heide informieren. Wer Fragen zum Fernwärmenetz der BESt-F eG hatte, konnte sich bei Jürgen Weber kundig machen. Jürgen Rehburg und sein Team mit Lena Glänzer und Henner Duzat erklärten PV-Anlagen und den Einsatz von Wärmepumpen in Bestandsgebäuden, wobei Sabine Schröder vom Klimabüro Informationen zu den Fördermöglichkeiten mit den Bürgerinnen und Bürger zusammenstellte. Die Tischlerei Brümmer lieferte umfangreiches Info-Material über verschiedene Fenster- und Türmodelle, das seine Abnehmer fand. Hauke Herdejürgen von der Klimaschutzagentur Mittelweser e. V. hat an seinem Stand Termine für eine Vor-Ort-Beratung durch die Verbraucherzentrale oder die Klimaschutzagentur für die Bürgerinnen und Bürger gemacht. Bärbel Wittmershaus und ihre Mitstreiterinnen von „Trag`s noch einmal!“ freuten sich über regen Zulauf und es konnten einige neue Kunden für die Secondhandkleidung gewonnen werden.
Wer wissen wollte, was im EnergieZentrum am Hasenberge (EnZaH2) zukünftig passieren soll, wie die Energiewende durch Herstellung von eFuels, die Gebäudebeheizung mit Hilfe von Industrieabwärme und wie eine regionale und wirtschaftliche Klärschlammverwertung im Landkreis Nienburg zu schaffen ist, fand in Volker Blume von der Oxxynova einen versierten Ansprechpartner.
Draußen stand außerdem die neue Solarbank für den Flecken, die die Avacon gespendet hatte. Dort konnte man z. B. sein Handy laden. Die Solarbank stellt zukünftig am ZOB an ihrem „richtigen“ Standort kostenlos vier Lademöglichkeiten für smarte Geräte per USB-Anschluss oder per Induktionsladung und außerdem einen kostenlosen Internetzugang zur Verfügung. Daneben hatte Alex Holtzmeyer ein E-Auto samt E-Bike platziert und beantwortete gern Fragen zum Mobility Sharing Steyerberg. Beim Mobility Sharing kann man sich nach Anmeldung E-Autos oder E-Bikes kostengünstig leihen. Zukünftig soll auch ein Sharing-Auto in den Ortskern kommen, so dass die Wege für die Menschen im Ortskern zu einem passenden Angebot kürzer sind.
Wer Lust auf Kaffee und Kuchen hatte, dem konnte geholfen werden – der Flecken hatte das Café-Mobil aus Binnen geordert und leckeren Butterkuchen von Niemeyer.
Alle Angebote waren kostenlos und zwischen 11 und 16 Uhr fanden sich viele Besucher*innen ein, um sich umfassend informieren zu lassen. Wieder ein toller Tag – bei bestem Wetter und mit viel guter Laune.
Klimatag 2022
MobilitySharing Steyerberg
Die MobilitySharing Plattform ist allen Bürger:innen zugänglich, kann per Browser, per App und per Telefon genutzt werden.
Hier mit einem Klick für das Car-, Bike- und Ride-Sharing registrieren lassen und Mobilität teilen!
Teilen von Fahrzeugen und Fahrten- gemeinsam vorankommen: MobilitySharing Steyerberg
Der Flecken Steyerberg hat sich der Umsetzung der Verkehrswende im ländlichen Raum verschrieben und will dem Autoverkehr mit dem fossilen (Zweit-)Wagen entgegenwirken und dabei auch die Gesamtzahl der Fahrzeuge verringern. Natürlich können und sollten Verbrenner nicht eins zu eins gegen E-Autos ausgetauscht werden. Es sollte auch versucht werden, den Autobestand insgesamt zu reduzieren.
Auf dem Land, wo der öffentliche Nahverkehr ein schwieriges Unterfangen ist, erscheinen Autos bisher als individuelle Lösung oft unverzichtbar. Doch ob es für jede Familie das fossile Zweit- oder Drittauto sein muss? Daran arbeitet die Kommune gemeinsam mit privaten Anbietern von Mobilitätsdienstleistungen.
Die MobilitySharing Plattform ist allen Bürger:innen zugänglich, kann per Browser, per App und per Telefon genutzt werden. Nach nur einem halben Jahr Laufzeit sind bereits 40 registrierte Nutzer im Pool.
Diese innovative Plattform verbindet Car-, Bike- und Ride-Sharing. Verschiedenste Varianten von Mobilität inklusive Mitfahrbörse lassen sich so über die gleiche Plattform – auch per App - buchen. Die Stationen werden vom Institut für angewandte eMobilität (IfaeM) betreut, ebenso werden von dort die Wartung, Instandsetzung, Abrechnung etc. durchgeführt.
Das reine Carsharing ist somit zum MobilitySharing, also dem Teilen von Mobilitätsangeboten, ausgebaut worden. Es handelt sich dabei um ein stationsgebundenes Sharingmodell, was Möglichkeiten bietet, auch Fahrten (Rides) zu teilen (in Form einer virtuellen Mitfahrbank).
Als Mitglied in dieser Sharing-Community profitieren die Nutzer von modernen E-Pkws, auch mit Anhänger, und einem breiten Angebot an unterschiedlichen E-Bikes. Für die meisten Nutzer, darunter auch Familien, ist dieses Angebot bereits heute ein 100%iger Ersatz für das eigene Fahrzeug.
Man kann so als Mitglied die Nutzung fossiler Fahrzeuge einfach reduzieren. Wenn Sie sich für das MobilitySharing Steyerberg interessieren, wenden Sie sich bitte an den Anbieter: IfaeM, Ginsterweg 3, 31595 Steyerberg, MobilitySharing Steyerberg.
Gebäude-Elektromobilitätsinfrastrukturgesetz – GEIG
Das Gesetz zum Aufbau einer gebäudeintegrierten Lade- und Leitungsinfrastruktur für die Elektromobilität (Gebäude-Elektromobilitätsinfrastrukturgesetz – GEIG) ist am 19.03.2021 in Kraft getreten. Es setzt Europäische Vorgaben um.
Peter Altmaier, Bundesmister für Wirtschaft und Energie: „Wir verbessern mit dem heutigen Kabinettbeschluss den Aufbau von Lade- und Leitungsinfrastruktur für E-Autos in Gebäuden. Denn wir brauchen mehr Ladepunkte, damit sich mehr Bürgerinnen und Bürger für E-Autos entscheiden und diese flächendeckend einsetzen. Das Gesetz ist damit ein weiterer wichtiger Schritt, um den Hochlauf der Elektromobilität voranzubringen.“
Werden Wohngebäude mit mehr als zehn Stellplätzen gebaut oder umfassend renoviert, müssen künftig alle Stellplätze mit Schutzrohren für Elektrokabel ausgestattet werden. Bei Nicht-Wohngebäuden muss mindestens jeder fünfte Stellplatz ausgerüstet und mindestens ein Ladepunkt errichtet werden. Ab 2025 muss jedes nicht zum Wohnen genutzte Gebäude mit mehr als zwanzig Stellplätzen mit mindestens einem Ladepunkt ausgestattet werden. Verstöße werden mit Bußgeldern geahndet.
Das Gebäude-Elektromobilitätsinfrastrukturgesetz ist eine 1:1 Umsetzung der EU Gebäude-Richtlinie 2018/844 in nationales Recht. Es sieht Ausnahmen für Gebäude vor, die kleinen und mittleren Unternehmen gehören und überwiegend von ihnen selbst genutzt werden.
Elektrofahrzeuge können einen Beitrag zur Dekarbonisierung des Verkehrssektors leisten. Fehlt Ladeinfrastruktur, hemmt dies den Einsatz von Elektrofahrzeugen. Deshalb ist das GEIG ein wirksames Mittel, um die Nutzung von E-Fahrzeugen in naher Zukunft zu fördern.
Neben dem GEIG gibt es zusätzlich Förderprogramme zum Ausbau der Elektromobilität, zum Beispiel die erst jüngst erhöhte Kaufprämie (Umweltbonus), das gemeinsame Förderprogramm „Erneuerbar Mobil“ des BMWi und BMU, die Förderrichtlinie Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge im BMVI, oder die Förderrichtlinie Elektromobilität des BMVI. Im Masterplan Ladeinfrastruktur hat sich die Bundesregierung zudem verpflichtet, öffentliche Förderung für Ladepunkte zur Verfügung zu stellen (Quelle: BMWi - Kabinett verabschiedet Gesetz zum Aufbau von Lade- und Leitungsinfrastruktur für Elektromobilität in Gebäuden, aufgerufen am 06.04.2021).
Der Verkehrssektor ist ein Eckpfeiler der Wirtschaft. Gleichzeitig ist er der zweitgrößte Emittent von Treibhausgasen und der einzige Sektor in Deutschland, in dem die Emissionen weiterhin ansteigen. Für das Gelingen der Energiewende muss der Verkehr so umgestaltet werden, dass auch Mobilität nachhaltig wird: weniger, effizienter und emissionsärmer.
Im Förderprojekt "Wir werden E-mobil: Neue Wege zur nachhaltigen Mobilität in ländlichen Kommunen (WENaMo)“ sind Kurzleitfäden zur Einführung der (E-)Mobilität im ländlichen Raum in Steyerberg, Liebenau und Saerbeck erarbeitet worden.
Ziel war es, die technischen und ökologischen Vorteile der E-Mobilität auch im ländlichen Raum nutzen zu können, die Verkehrs- und Versorgungsinfrastruktur zu stärken und den räumlichen Auswirkungen des demografischen Wandels zu begegnen.
Mobilität ist gerade im ländlichen Raum eine zentrale Ressource zur gesellschaftlichen Teilhabe. Im Sinne der Generationengerechtigkeit sollte sie auch nachhaltig sein.
Noch erscheint das persönliche Fahrzeug unersetzbar. Die Elektromobilität hat aber große technische und ökologische Vorteile bei kurzen und mittleren Strecken, wie sie nachgewiesenermaßen in den drei beteiligten Gemeinden zu über 90% gefahren werden (Ergebnis der Online-Befragung aller Haushalte).
Gezielte Optimierungsmaßnahmen, wie Carsharing, sollen zukünftig die Nutzungsquote von E-Fahrzeugen unterstützen und aufgrund der niedrigeren variablen Kosten einen wirtschaftlichen Betrieb ermöglichen, trotz der höheren Anschaffungskosten.