Nachhaltige Kommune
DNP - Impressionen 2021
Deutscher Nachhaltigkeitspreis 2022
Mit rund 50 Forums- und Plenumsbeiträgen am 2. und 3. Dezember wurde das Thema Nachhaltigkeit im Rahmen der beiden Kongresstage hoch komplex diskutiert. Beleuchtet wurden u.a. die Bereiche Bausektor, Kommunen, Gastronomie und Lieferkette. Zu den Highlights zählten die Auftritte des weltweit renommierten Klimaexperten Prof. Hans Joachim Schellnhuber zum „Bauhaus der Erde“ und Dr. Ursula von der Leyens zum Europäischen Grünen Deal.
Beide Auftritte haben wir live miterlebt und sind sehr stolz, dass Ursula von der Leyen auch noch - ganz schnell und völlig spontan- unsere Finalisten-Urkunde unterschrieben hat.
Die Vorträge in den Einzelforen, die wir besucht haben, haben uns noch einmal bestätigt, dass der Flecken Steyerberg mit den Themen Gebäudeenergiewende und Kommune als Vorbild auf dem richtigen weg zu mehr Nachhaltigkeit ist.
Weitere Bilder und damit schöne Impressionen von beiden Tagen finden Sie in der Galerie.
14. Deutscher Nachhaltigkeitspreis: Welt.Klima.Wandel.
Der 14. Deutsche Nachhaltigkeitspreis wird am 3.12.2021 im MARITIM Hotel in Düsseldorf live verliehen und wir freuen uns sehr, dass der Flecken Steyerberg das zweite Mal in Folge unter den Finalisten ist:
Der Flecken Steyerberg stellt sich daher auf internationaler Bühne am Freitag, 03.12.2021 ab 13:30 Uhr live vor – und wir werden live erfahren, ob wir die Sieger sind.
Wir möchten, dass auch unsere Kolleg:innen, Kooperationspartner:innen und Freund:innen die Verleihung live mitverfolgen können! Wir freuen uns, wenn Sie, wenn ihr die Möglichkeit zur kostenfreien virtuellen Teilnahme an den Veranstaltungen des Deutschen Nachhaltigkeitstages wahrnehmt.
Auf die Teilnehmenden warten am 2. und 3. Dezember zwei Tage voll interessanter Talks, Live-Berichterstattungen, prominenter Mitwirkender und spannender Verleihungen. Live und virtuell diskutieren am 2. und 3. Dezember 2021 in Düsseldorf 120 Top-Referent:innen aus Politik, Wirtschaft, Forschung und Zivilgesellschaft mit den Teilnehmer:innen. Alle sind eingeladen, den kostenfreien Stream des gesamten Programms zu nutzen.
Live dabei werden unter anderem Forest Whitaker, Chris de Burgh, Joss Stone, und Ursula von der Leyen sein.
Hier ist der Link: Deutscher Nachhaltigkeitspreis: dnp.tv , einfach bei den Online-Tickets kostenlos registrieren lassen.
NKI: Förderung für das Sporthallengebäude in Steyerberg
Mit der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) initiiert und fördert das Bundesumweltministerium seit 2008 zahlreiche Projekte, die einen Beitrag zur Senkung der Treibhausgasemissionen leisten. Ihre Programme und Projekte decken ein breites Spektrum an Klimaschutzaktivitäten ab: Von der Entwicklung langfristiger Strategien bis hin zu konkreten Hilfestellungen und investiven Fördermaßnahmen. Diese Vielfalt ist Garant für gute Ideen. Die Nationale Klimaschutzinitiative trägt zu einer Verankerung des Klimaschutzes vor Ort bei. Von ihr profitieren Verbraucherinnen und Verbraucher ebenso wie Unternehmen, Kommunen oder Bildungseinrichtungen.
Aus der NKI hat der Flecken Steyerberg seit 2009 mehr als 530.000 Euro Förderung erhalten - weit mehr als jede andere Kommune im Landkreis Nienburg.
Dazu gehören jetzt auch die drei genehmigten Vorhaben zur Sanierung des Sporthallengebäudes an der Waldschule. Mit den Projekten
Sanierung der Warmwasserbereitung, Sanierung der RLT-Anlage und Sanierung der Hallenbeleuchtung leistet die Kommune einen wichtigen Beitrag zu den nationalen und kommunalen Klimaschutzzielen.
Hier finden Sie die Nationale Klimaschutzinitiative.
Fördervorhaben Sporthallengebäude
Das Dorf der Zukunft
Der Flecken Steyerberg mit dem ersten Filmbeitrag bei der KfW Bank: Willkommen bei KfW Stories, dem digitalen Magazin der KfW Bankengruppe. Dort werden Geschichten aus aller Welt, über Erfinder, Bauherren, Unternehmer, über Menschen im Licht und Menschen im Schatten erzählt. Über Ökologie. Und über Wachstum. Lassen Sie sich überraschen und finden Sie noch weitere Beiträge. Aber zunächst dieses hier:
Wir sind Teil der Initiative Klimapositive "Städte und Gemeinden"
"Klimapositive Städte und Gemeinden" ist eine Initiative der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen für gelebte Nachhaltigkeit und bringt konkreten Klimaschutz und mehr Lebensqualität in Kommunen. Es geht um die Initiierung eines umsetzungsorientierten Wissensaustauschs zwischen den Kommunen. "Klimaschutz entscheidet sich auf kommunaler Ebene", sagt Dr. Christine Lemaitre, Geschäftsführender Vorstand der DGNB. "Deshalb ist es wichtig, dass Städte und Gemeinden über einzelne Leuchtturmprojekte hinaus handeln. Sie müssen Klimaschutz in die Fläche bringen, zum Standard machen und dabei von gemachten Erfahrungen profitieren."
Ein zentrales Credo der Initiative ist, dass nicht jede Stadt oder Gemeinde die relevanten Themen von vorne erarbeitet und neu für sich definiert. "Anstatt viel Geld in externe Berater zu investieren oder durch immer wieder gleiche Diskussionen innerhalb von Kommunalverwaltungen ausgebremst zu werden, sollte die Kraft in die Umsetzung konkreter Maßnahmen fließen", so Lemaitre. Viele Kommunen haben bereits Aktivitäten erfolgreich umgesetzt. Diese Erkenntnisse will die Initiative unter den teilnehmenden Kommunen nutzbar machen.
Ganzheitlicher Ansatz verknüpft Klimaschutz mit weiteren Arbeitsfeldern
Inhaltlich geht es nicht allein um Klimaschutz und Klimaanpassungsstrategien. Auf ganzheitliche Weise sollen auch Handlungsfelder wie Kreislauffähigkeit, Mobilität, Gesundheit, nachhaltiges Bauen, soziale Teilhabe, Wasserkreislauf und Biodiversität direkt mitgedacht und in den geplanten Maßnahmen berücksichtigt werden.
Hier finden Sie weitere Informationen zur neuen Initiative, der sich der Flecken Steyerberg angeschlossen hat.
Ziel: Umwelt- und klimafreundliche Gemeinde
Zum einen: Der Flecken Steyerberg hat sich zu 100 % Klimaschutz verpflichtet: bis 2050 sollen 95 % Treibhausgase und 50 % Endenergie eingespart werden. Maßnahmen, die von Verwaltung, Öffentlichkeit und vielen lokalen Akteuren entwickelt wurden, zeigen exemplarisch auf, wie die Energiewende und die Klimawandelanpassung im ländlichen Raum gelingen kann. Technisch ist das heute schon möglich – wie erfolgreiche Projekte im Flecken Steyerberg zeigen.
Alle Aspekte des Klimaschutzes – Vermeidung bzw. Verringerung von Emissionen und die Steigerung der Nutzung erneuerbarer Energien - wirken sich in den Ortsteilen auf den Landschafts- und Kulturraum und die Dorfgemeinschaften aus. Es werden Energetische Nachbarschaften entworfen, die es ermöglichen, sich lokal mit Strom, Wärme und Mobilität zu versorgen. Langfristig ist die Eigenversorgung mit Produkten aus der Landwirtschaft auf Basis von Permakultur vorgesehen.
Zum anderen: Mit der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) initiiert und fördert das Bundesumweltministerium seit 2008 zahlreiche Projekte, die einen Beitrag zur Senkung der Treibhausgasimmissionen leisten. Ihre Programme und Projekte decken ein breites Spektrum an Klimaschutzaktivitäten ab, von der Entwicklung langfristiger Strategien bis hin zur konkreten Hilfestellung und investiven Fördermaßnahmen.
Also: Aus diesem Programm werden im Flecken Steyerberg seit 2010 laufend klimaschutzrelevante Konzepte und Projekte gefördert und umgesetzt, die kurz vorgestellt werden.
Erste Energieberichte für eigene Liegenschaften
Den Startschuss für strategische Maßnahmen im Klimaschutz bildete die Erstellung von Energieberichten für eigene Liegenschaften im Jahr 2009.
Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED
Bereits 2009 wurden erste Überlegungen angestellt, einzelne Straßenzüge auf LED umzustellen. Damals waren die LEDs noch nicht wirtschaftlich, da sie erst gerade auf den Markt kamen und noch recht teuer waren.
Zwischen 2010 und 2013 wurden dann Leuchtmittel in verschiedenen Ortsteilen mit Fördermitteln aus der Nationalen Klimaschutzinitiative der Bundesrepublik ausgetauscht. Die Einsparungen lagen bei ca. 35-40% des Stromverbrauchs bereits kurz nach der ersten Umstellung.
2013
Die Gemeinde wurde im Jahr 2013 als bei der Energiewende führende Kommune ausgezeichnet und bekam den Status einer 100-Prozent-Erneuerbare-Energie-Region sowohl auf Bundes- als auch auf Europaebene verliehen. Das Projekt „100 Prozent Erneuerbare Energie-Regionen“ identifizierte, begleitete und vernetzte Kommunen bundes- und europaweit, die ihre Energieversorgung auf lange Sicht vollständig auf erneuerbare Energien umstellen wollen. Aus diesem Netzwerk heraus entstanden die ersten Kontakte zur Gemeinde Saerbeck.
2014/ 2015
Klimakommune 2014
Für sein herausragendes Engagement im kommunalen Klimaschutz erhielt der Flecken Steyerberg dann im Januar 2015 als ein Preisträger des Wettbewerbs „Klima kommunal 2014“, den das niedersächsische Umweltministerium und die kommunalen Spitzenverbände ausgelobt hatten, den Titel „Niedersächsische Klimakommune 2014“. Der Flecken Steyerberg hatte sich – als kleinste Kommune im Teilnehmerkreis – mit seinem Fernwärme- und Breitbandprojekt an dem Wettbewerb beteiligt, bei dem beispielhafte Klimaschutzprojekte ausgezeichnet werden. Die Jury lobte besonders das innovative Konzept zur Abwärmenutzung aus Industrieprozessen, das durch die Nutzung von Synergien besticht, indem der ländlich strukturierte Raum parallel mit einer Breitbandversorgung ausgestattet wird.
Sanierung der Innenraumbeleuchtung
Für die Sanierung der Innenraumbeleuchtung des Kindergartens Lummerland in Voigtei hat der Flecken Steyerberg im Jahr 2015 Mittel bereitgestellt.
Die Innenraumbeleuchtung der Kindergärten bestand aus Leuchtstoffröhren, die teilweise 15–35 Jahre alt und nicht besonders stromsparend waren. Außerdem waren die Lichtfarbe und die gleichmäßige Ausleuchtung der Räume nicht optimal.
Durch den Austausch der Leuchtmittel wurde eine CO2-Einsparung von 71 % erreicht. Dieses entspricht einer Einsparung von 31,34 t über die gesamte Lebenszeit der Leuchten.
Das Projekt wurde im Rahmen der NKI gefördert. Die Förderung betrug 30 % der Gesamtinvestition.
Gemeindeeignes Wärmenetz an der Waldschule
In den Ortsteilen Deblinghausen, Düdinghausen und Steyerberg gibt es Wärmenetze, bei denen durch Biogasanlagen bzw. eine sog. Holzhackschnitzelheizung private wie auch gemeindliche Liegenschaften mit Wärme versorgt werden. Das Wärmenetz Waldschule mit der Holzhackschnitzelheizung (75%), unterstützt durch eine Gasheizung (25%), liefert zurzeit noch die Wärme für die Waldschule (Grundschule und Freie Schule), Sport- und Gymnastikhalle, das Waldbad, den Kindergarten Wurzelhöhle, das Schützenhaus, das TUS-Heim und die Alte Küche.
2001 bis 2003
In den Jahren 2001 und 2003 wurde das Nahwärmenetz für die kommunalen Liegenschaften im Bereich der Waldschule entlang der „Sportallee“ geplant. Für die Wärmeerzeugung baute man einen 285 kW-Holzhackschnitzelkessel ein, der durch einen 630 kW-Gaskessel unterstützt wird.
Dem Projekt liegen Überlegungen zugrunde, wie sich aus dem über 300 Hektar großen Waldbestand der Kommune Energieholz gewinnen und CO2-neutral für die Kommune nutzbar machen lässt.
2007 bis 2009
In den Jahren 2007 bis 2009 wurden die Gebäudeleittechnik erneuert und optimiert und ein Pufferspeicher gebaut.
2009 bis heute
Durch den Pufferspeicher wird gewährleistet, dass der Holzhackschnitzelkessel in einem relativ konstanten Dauerbetrieb arbeiten kann. Durch diese Maßnahmen konnten die Betriebsabläufe verbessert und die Störanfälligkeit herabgesetzt werden. Der Gasverbrauch konnte – je nach Witterung – in den letzten Jahren deutlich reduziert und der Verbrauch der Holzhackschnitzel kontinuierlich gesteigert werden.
2018
Im Hinblick auf das Fernwärmeprojekt im Ortsteil Steyerberg ist der Anschluss der Heizzentrale an die Fernwärme vorgesehen. Die vorhandenen Kesselanlagen sollen aber als Redundanz ("Sicherheit") erhalten bleiben und der vorhandene Pufferspeicher soll eventuell Funktionen innerhalb der Fernwärmeversorgung übernehmen.
Verbrauchsdaten
Pro Jahr werden ca. 1,25 Millionen Kilowattstunden Wärme verbraucht. Größter Verbraucher dabei ist – wie zu erwarten - die Schule mit durchschnittlich 440.000 Kilowattstunden. Aber auch die Turnhallen und das Waldbad schlagen mit jeweils über 350.000 Kilowattstunden Wärmebedarf erheblich zu Buche, so dass diese drei Verbrauchsstellen über 90 % der Energie abnehmen. Die jährlichen Gesamtkosten schwanken leicht und bewegen sich in der Regel zwischen 110.000 Euro und 120.000 Euro.
Energieentdeckerroute Mittelweser
Hervorgehoben werden können die Öffentlichkeitsarbeit örtlicher Betriebe und der Kommune in Sachen erneuerbare Energien einschließlich der maßgeblichen Beteiligung an der Energieentdeckerroute Mittelweser.
Gemeindeeigenes Förderprogramm „Neues Leben für Altbauten“
Der Flecken Steyerberg hat das Förderprogramm 2014 ins Leben gerufen, um die Schaffung von Wohneigentum in gewachsener Umgebung zu erleichtern. Die Förderbeträge sind abhängig von der Anzahl der Kinder im Haushalt und liegen zwischen 4.200 und 10.500 €. Der Flecken Steyerberg fördert damit den Erwerb von Altbauten. Förderrichtlinie gibt es im Amtshof bei Herrn Windhorst (Richtlinie und Infos liegen aus, bitte mitnehmen!!).
Projekt GO-ELK/ 2 Ladesäulen
Aus der Teilnahme am Projekt GO-ELK, das zwischenzeitlich abgeschlossen ist und bei dem bundesweit fünf elektrisch betriebene Kleinflotten unterschiedlicher Nutzersegmente unter Realitätsbedingungen über 30 Monate getestet wurden, hat der Flecken Steyerberg zwei Ladesäulen erhalten, die erste Schnellladesäule im Landkreis Nienburg auf dem Parkplatz des Amtshofes und eine Ladesäule für Elektroautos in Deblinghausen am Dorfplatz. Die Schnellladesäule auf dem Amtshof zählt auf dem Internet-Portal „GoingElectric“, https://www.goingelectric.de/, zu den beliebtesten in Deutschland. Der Strom wird für beide Säulen durch den Flecken Steyerberg kostenlos zur Verfügung gestellt. Im Flecken Steyerberg wurden im Zuge des Projektes noch sechs weitere private, öffentlich zugängliche Ladepunkte installiert.
Projekt Regio Twin
Aus dem Projekt „Regio Twin“, in dem bis Mitte 2016 über ein Jahr im Twinning-Prinzip der Wissenstransfer zwischen Kommunen gefördert wurde, entstammt die weiterhin enge Partnerschaft mit der Gemeinde Saerbeck im nördlichen Münsterland. Zwischenzeitlich ist aus dem Tandem sogar ein Trio geworden, denn die Samtgemeinde Liebenau hat sich der weiteren gemeinsamen Zusammenarbeit angeschlossen.
2016/ 2017
E-Mobilitätskonzept
Die drei Gemeinden wurden Ende 2016 gemeinsam in das Förderprojekt „Wir werden E-Mobil: Neue Wege zur nachhaltigen Mobilität im ländlichen Raum“ (WENaMO) aufgenommen. Zusammen wurde im Rahmen eines Mobilitätskonzeptes eine Einführungsstrategie für Elektromobilität im ländlichen Raum erarbeitet. Ziel ist es, dabei die Defizite des Öffentlichen Personennahverkehrs abzumildern.
Umstellung der IT auf Thin Clients und Multifunktionsdrucker
Der Flecken Steyerberg wurde
auch als eine von 8 Modellkommunen für das Projekt
„GreenITown“ der Deutschen Umwelthilfe ausgewählt, das bis 2017 lief. Mit Hilfe
externer IT-Berater wurde für den Bereich der Informations- und
Kommunikationstechnologie in der Verwaltung jeweils eine speziell zugeschnittene
Green-IT-Strategie und –konzept entwickelt, um das in diesem Bereich liegende
Einsparpotenzial an Energie- und Ressourcenverbrauch aufzudecken und zu nutzen.
Beim Flecken Steyerberg wurden daraufhin die Arbeitsplatzrechner weitgehend
durch Thin Clients ersetzt. Thin Clients verbrauchen im gegensatz zu
Arbeitsplatzrechner nur noch 10 W7h,
wohingegen die „alten“ Rechner mit 50 – 180 W/h deutlich mehr Strom
verbrauchen. Sie sind geräuschlos und erzeugen keinen Luftstrom. Auf
Arbeitsplatzdrucker wurde soweit möglich zugunsten zentraler Multifunktionsgeräte
mit Druck-, Scan- und Faxfunktion verzichtet.
Umstellung auf zertifizierten Ökostrom
Mit der Umstellung des Stromliefervertrages zum 01.01.2016 auf die Lieferung von Ökostrom versorgt sich die Verwaltung in allen Liegenschaften mit zertifizierten Ökostrom (bilanziell). Der Ökostrom ist zudem günstiger als der sog. Graustrom, der vor allem aus Atom- und Kohlekraftwerken kommt.
Sachgebiet Klimaschutz- und Masterplan ab 01.07.2016
Klimaschutzkonzept 2016
Mit Datum vom 25.08.2016 hat der Gemeinderat des Flecken Steyerberg das Integrierte Klimaschutzkonzept beschlossen, das für das gesamte Gemeindegebiet gilt. Das Klimaschutzkonzept ist Ausgangsbasis und Voraussetzung für die Abwicklung des Masterplanprozesses. Aus ihm haben sich auch die Maßnahmenvorschläge für das Integrierte Energetische Quartierskonzept ableiten lassen. Es stellt somit den Ausgangspunkt für alle weiteren Aktivitäten im Bereich Klimaschutz dar und bildet die Grundlage, um weitere Fördermöglichkeiten in Anspruch nehmen zu können.
Zusammen mit dem planungsbegleitenden Arbeitskreis wurden für den künftigen Umgang mit dem Thema Energie und Klimaschutz im Flecken Steyerberg ein Leitbild und sechs Leitlinien formuliert, an denen sich die konkreten Ziele und Maßnahmenvorschläge orientieren.
Leitbild Flecken Steyerberg: Klimastark auf allen Linien (kurz- bis mittelfristig)
6 Leitlinien:
Die eingesetzte Energie nutzen wir so effizient wie möglich
Wir ersetzen konventionelle Energie durch erneuerbare
Wir haben ein intelligentes Mobilitätskonzept und Mobilitätsmanagement zur Reduzierung des Energieeinsatzes
Klimaschutz ist „cool“ und im öffentlichen sowie privaten Leben präsent und anerkannt
Wir binden so viel CO2 wie möglich
Wir handeln vorausschauend und ergreifen Maßnahmen zur Klimaanpassung
Das Klimaschutzkonzept des Flecken Steyerberg unterlegt die Leitlinien durch konkrete Maßnahmen. Insgesamt beinhaltet das Klimaschutzkonzept 42 Maßnahmen.
Masterplan 100 % Klimaschutz 2016/ 2017, 1. Phase
Im Juli 2016 ernannte das damalige Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit den Flecken Steyerberg zur „Masterplankommune 100% Klimaschutz“. Die Gemeinde erhält damit anteilig für die Jahre 2016 bis 2020 eine Förderung in Höhe von 95% der zuwendungsfähigen Ausgaben, insgesamt ca. 372.000 €.
Der vom Gemeinderat am 07.09.2017 beschlossene „Masterplan 100 % Klimaschutz“ soll die Ansätze und Prozesse künftig nicht nur fortführen und erweitern, sondern insbesondere auf übergeordneter Basis miteinander verzahnen und verstetigen. Gesamtziel ist es, Wechselwirkungen zwischen bereits definierten Zielsetzungen und Maßnahmen sowie den Ansätzen des Masterplans zu generieren und dabei bis 2050 mit Hilfe von Maßnahmen den Endenergieverbrauch um 50 % und die Treibhausgasemissionen um 95 % im Vergleich zu 1990 (Kyoto-Protokoll, Paris) zu senken. Dabei ist der Flecken Steyerberg die kleinste von 41 Masterplankommunen in Deutschland.
Ebenfalls zum 01.07.2016 hat eine zusätzliche Mitarbeiterin beim Flecken Steyerberg ihre Tätigkeit als Masterplanmanagerin aufgenommen, um alle Maßnahmen im Bereich Klimaschutz zu koordinieren und den Masterplanprozess fachlich zu begleiten. Die auf vier Jahre befristete Stelle wird im Rahmen der Projektförderung zu 95% aus der NKI finanziert.
Quartierskonzept/ Sanierungsgebiet
Parallel zum Masterplanprozess hat der Flecken Steyerberg für den Ortsteil Steyerberg ein Integriertes Energetisches Quartierskonzept entwickelt und ebenfalls am 07.09.2017 zur Umsetzung beschlossen. Dieses Projekt wurde mit 80 % Zuschuss gefördert.
Es ist beabsichtigt, auch für alle übrigen Ortsteile Quartierskonzepte aufzustellen. Dabei sollen die Integrierten Quartierskonzepte unter Beachtung aller anderen relevanten städtebaulichen denkmalpflegerischen, baukulturellen, wohnungswirtschaftlichen und sozialen Aspekte aufzeigen, welche technischen und wirtschaftlichen Energieeinsparpotenziale im jeweiligen Quartier bestehen und welche konkreten Maßnahmen ergriffen werden können, um kurz-, mittel- und langfristig CO2-Emissionen zu reduzieren.
Als ein Quartier werden dabei mehrere flächenmäßig zusammenhängende private und/oder öffentliche Gebäude inklusive der öffentlichen Infrastruktur betrachtet.
Steuerliche Vorteile aus einer Sanierungssatzung
Das Integrierte Energetische Quartierskonzept setzt sich insbesondere mit energetischen Fragen im Quartier auseinander, hat aber auch soziale, bauliche, demografische und ähnliche Bestandteile. Da die energetische Beschaffenheit, die Gesamtenergieeffizienz der vorhandenen Bebauung und der Versorgungseinrichtungen des Gebietes nach dem Baugesetzbuch zur Ausweisung einer städtebaulichen Sanierungsmaßnahme herangezogen werden können, soll hiervon Gebrauch gemacht werden. Ziel ist es, in einem ergänzenden Prozess über die Fragen des Integrierten Energetischen Quartierskonzeptes hinaus vorhandene städtebauliche Missstände herauszuarbeiten und Lösungsstrategien zu entwickeln. Mit diesem Verfahren und dem Beschluss einer Sanierungssatzung werden die Grundlagen geschaffen, damit Privateigentümer innerhalb des Sanierungsgebietes zusätzliche steuerliche Abschreibungsmöglichkeiten beanspruchen können.
Umsetzungsphase Masterplan 100 % Klimaschutz ab 2018
Das Projekt „Masterplan 100 % Klimaschutz“ ist mit dem Ratsbeschluss vom 07.09.2017 ebenso in die Umsetzungsphase eingetreten wie das Integrierte Energetische Quartierskonzept. Von nun an sollen die 158 Maßnahmen aus den beschlossenen Katalogen realisiert werden. Dazu gehören u. a.
Leitbild: Energetische Nachbarschaften bis 2050 (langfristig)
kurzfristig:
Schaffung und Besetzung der Stelle eines Sanierungsmanagers, der insbesondere für die Umsetzung der Maßnahmen aus dem Quartierskonzept und für die persönliche (Energie-)Beratung der Eigentümer und Mieter im Sanierungsgebiet zuständig sein wird,
Einrichtung eines Klimabüros im gemeindeeigenen Gebäude Kirchstraße 30 mit Veranstaltungs- und Ausstellungsbereich für den Klimaschutz,
Beschaffung eines Elektrobusses, insbesondere als Ersatz für das bereits in die Jahre gekommene „Bürgermobil“,
Beschaffung eines E-PKW als Dienstfahrzeug für die Gemeindeverwaltung,
Erarbeitung von Sanierungskonzepten (Sanierungsfahrplänen) für verschiedene gemeindliche Liegenschaften
Sanierung gemeindlicher Liegenschaften mit Hilfe von Fördermitteln
Einführung Energiemanagement für gemeindliche Liegenschaften
Umstellung Aktenführung auf elektronisches System – papierloses Büro
Ferner stellt die Verwaltung des Flecken Steyerberg ihre Aktenführung seit Beginn des Jahres 2018 auf ein elektronisches Dokumentenmanagementsystem (DMS) um und arbeitet künftig weitgehend digital.
Energetische Sanierung kommunaler Liegenschaften
Sieben kommunale Liegenschaften hat der Flecken Steyerberg mit Ratsbeschluss vom 15.03.2018 für eine energetische Sanierung vorgesehen, die wie folgt priorisiert wurden: Sport- und Gymnastikhalle Waldschule, Amtshof, Feuerwehrhaus Wellie, Lehrschwimmhalle und Betriebsgebäude Waldbad, Waldschule Steyerberg, Grundschule sowie Turnhalle Deblinghausen. Die Sanierung der Sporthalle Steyerberg kann mit Mittel aus dem Masterplanprogramm mit 200.000 Euro finanziert werden. Der Amtshof soll als sogenanntes Leuchtturmprojekt mit mind. 80 % Förderung 2020 in Angriff genommen werden. Hier bildet die Kombination Denkmalschutz/energetische Sanierung eine besondere Herausforderung.
SanierungsmanagerIn
Als Schnittstelle zwischen Privaten und Verwaltung soll im Jahr 2018 befristet auf 3 Jahre ein(e) sogenannte(r) SanierungsmanagerIn eingestellt werden. Für die Personalkosten der Stelle können Fördergelder Höhe von 65 % in Anspruch genommen werden. Der/die SanierungsmanagerIn soll als AnsprechpartnerIn vor Ort fungieren, informieren und animieren. Der Arbeitsplatz wird in der gemeindeeigenen Immobilie Kirchstraße 30 sein, wo der Flecken Steyerberg ein eigenes Klimabüro einrichtet. Auch die Bürgergenossenschaft Fernwärme Steyerberg (BESt-F) soll dort beraten. Erste Sanierungsmaßnahmen im Gebäude haben begonnen, fertig werden soll das Klimabüro im Herbst, wo auch eine Einweihungsparty gefeiert werden soll.
Einführung Energiemanagement
Ein weiterer wesentlicher Baustein des Klimaschutzes im Flecken Steyerberg ist die Einführung eines Energiemanagements gemeinsam mit dem Zweckverband „Linkes Weserufer“. Hiermit sollen Energieeffizienzpotenziale identifiziert und der Energieverbrauch der eigenen Gebäude optimiert werden. Der Fokus liegt dabei erst einmal auf den nicht investiven und gering investiven Maßnahmen, also Maßnahmen, die mit geringem Geldaufwand sofort Wirkung zeigen. Die Energiekosten für die eigenen Liegenschaften im Flecken Steyerberg betragen gegenwärtig ca. 250.000 € pro Jahr, wobei Untersuchungen von Einsparpotenzialen in der Größenordnung von 10 % allein durch optimale Kontrolle, Betriebsführung und Nutzersensibilisierung ausgehen. Das bedeutet für die Gemeinde jährlich mögliche Einsparungen in Höhe von 25.000 €.
E-Fahrzeuge für die Kommune
In einem weiteren Förderprojekt ist die Beschaffung von 2 Elektrofahrzeugen vorgesehen. Hier ist insbesondere der Ersatz des „in die Jahre gekommenen“ sog. Bürgermobils des Flecken Steyerberg durch einen E-Bus beabsichtigt. Der gemeindeeigene E-Pkw soll dann zukünftig auch in ein Carsharing eingebunden werden.
Gemeinde-Windrad
In der politischen Diskussion ist zudem der Erwerb und Betrieb eines kommunalen Windrades.
Wärmenetz der BESt-F eG
Durch verschiedene Projekte möchte sich der Flecken Steyerberg auch in Zukunft als klimafreundliche Gemeinde positionieren und zu einer dezentralen und von den großen Energiekonzernen unabhängigen Energieversorgung beitragen. Hier ist insbesondere das bereits angesprochene Fernwärme- und Breitbandprojekt zu nennen. Die entsprechende Träger-Genossenschaft „BürgerEnergie Steyerberg-Fernwärme eG“ wurde im Februar 2015 gegründet und wird nun – unterstützt durch das „Ingenieur-Netzwerk Energie“ (INeG) – die weiteren Umsetzungsschritte koordinieren. Um die Finanzierung des Projektes letztendlich sicherzustellen, hat sich der Flecken Steyerberg dazu entschlossen, der Genossenschaft einen Kreditbetrag in Höhe von 2,5 Mio. Euro zur Verfügung zu stellen.
Photovoltaikanlagen
Bereits 2017 wurden zwei gemeindeeigne Photovoltaikanlagen für die Eigenstromverbräuche auf dem Feuerwehrgerätehaus Steyerberg sowie auf dem Betriebsgebäude der Kläranlage im OT Steyerberg installiert. Beide Anlagen decken einen Teil des Eigenstrombedarfs der Gebäude bzw. der Kläranlage ab. Naturgemäß sind die Eigenstromanteile bei dem im Verhältnis sehr hohen Bedarf der Kläranlage eher gering. Die Anlagen haben allerdings im ersten halben Jahr bereits Strom im Wert von mehr als 1.000 € eingespart und erwirtschaften durch die Einspeisevergütung Gewinne für die Gemeindekasse. Sie können so viel CO2 einsparen, wie ein Kleinwagen auf einer Fahrstrecke von ca. 160.000 km (viermal um die Erde) emittieren würde– und das pro Jahr. Im ersten Jahr konnten so bereits mindestens 20 t CO2 eingespart werden.
Klimafreundliche Beschaffung
Klimagerechte und nachhaltige Beschaffung von Verbrauchsmaterialien bedeutet, - bis zum Jahr 2020 sollen alle Ausschreibungen umgestellt sein – dass alles, was angeschafft wird, sowohl ökologischen als auch nachhaltigen Gesichtspunkten standhalten muss. Das betrifft den Amtshof ebenso wie die Schulen, die Kindergärten und das Jugendhaus.
Die Verwendung des Siegels „Blauer Engel“ für Papier und Papiererzeugnisse ist fest vorgeschrieben – bei anderen Produkte wie z. B. Toner, Telefonen und Textmarkern ist bei der Auswahl genauso auf Öko-Labels, wie das Eco-Label, zu achten.
Zukünftig soll auch einbezogen werden, dass bei der Herstellung von Produkten z. B. keine Kinderarbeit geleistet wurde und möglichst kurze Transportwege bei der Lieferung entstehen bzw. der Transport CO2-neutral erfolgt.
Klimaschutz-Lernorte
Kindergärten
Der Waldkindergarten in Steyerberg verbringt jeden Tag im Grunde ohne Strom, erhitzt die wärmenden Steine für kalte Hände auf dem Lagerfeuer und die Kinder sind aktiv dabei, wenn das dafür erforderliche Holz gespalten oder gestapelt wird.
Die Leitung und die Mitarbeiterinnen der Kindergärten Wurzelhöhle, Wolkentraum und Lummerland haben dieses Jahr an einer Fortbildung im Bereich Klimaschutz der Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen teilgenommen, wie sie in ihrer Kita alltagsorientierte Umweltbildung für die Kleinen realisieren können.
Außerdem werden in die Kindergartenkonzeptionen die Klimaschutzziele der Gemeinde übernommen.
Schulen
Die Grundschule Waldschule und die Freie Schule haben eine Holzhackschnitzel-/Erdgas)heizung. Zu 75 % besteht der Brennstoff der Heizungsanlage aus Holzhackschnitzeln, welche ein nachwachsender Rohstoff sind. Nur ein Viertel des benötigten Brennstoffs ist der fossile Brennstoff Erdgas. Die Heizung wird als Erneuerbare-Energien-Anlage bezeichnet.
Die Grundschule Deblinghausen wird zu 100 % wärmeseitig aus einer Biogasanlage versorgt. Die Wärme wird zu 100% aus erneuerbaren Brennstoffen gewonnen.
Das Profil der Freien Schule ist auf Nachhaltigkeit ausgelegt. Schüler und Schülerinnen der 8. und 9. Klassen werden in Potsdam am Schüler–Klimagipfel der Masterplankommunen im Herbst zur Vorbereitung der Weltklimakonferenz in Polen teilnehmen. Außerdem bereiten die Schüler Feinstaubmessgeräte vor, die sie experimentell in Steyerberg einsetzen wollen.
Sanierung der Duschen im Feuerwehr- und
Sportgebäude
Düdinghausen
Die Hälfte der Kosten für die Sanierung der Warmwasserbereitung im Feuerwehrgebäude und der Sporthalle in Düdinghausen konnten über die Klimaschutzinitiative der Bundesregierung gefördert werden.
Blütenwiese in Wellie
Anfang des Jahres 2018 haben Bürgerinnen und Bürger eine 5.000 m2 große Fläche mit blühenden Kräutern und Gräsern eingesät, die Bienen und anderen Insekten Nahrung und dabei auch Lebensraum für andere Arten bietet. Die Arbeiten wurden ehrenamtlich ausgeführt, die Gemeinde hat die Fläche zur Verfügung gestellt. Finanziert wurde die Aktion mit Verfügungsmittel des Ortsrates und Spenden.