Die 17 Ziele der Nachhaltigkeit
Die Agenda 2030: 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung
Vielleicht haben Sie sie schon entdeckt: die bunten Würfel im Schaufenster des Klimabüros. Auf ihnen sind die 17 Nachhaltigkeitsziele der UN (Vereinte Nationen) dargestellt.
Mit den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals; SDGs) haben sich die Vereinten Nationen auf einen Weltzukunftsvertrag und eine gemeinsame Agenda 2030 geeinigt. Die SDGs umfassen ökologische, soziale und wirtschaftliche Ziele einer nachhaltigen Entwicklung. Sie bilden zudem die Basis für die nationale Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierung.
Mit der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung drückt die internationale Staatengemeinschaft ihre Überzeugung aus, dass sich die globalen Herausforderungen nur gemeinsam lösen lassen. Die Agenda schafft die Grundlage dafür, weltweiten wirtschaftlichen Fortschritt im Einklang mit sozialer Gerechtigkeit und im Rahmen der ökologischen Grenzen der Erde zu gestalten.
Die Agenda 2030 wurde im September 2015 auf einem Gipfel der Vereinten Nationen von allen Mitgliedsstaaten verabschiedet. Sie wurde mit breiter Beteiligung der Zivilgesellschaft in aller Welt entwickelt und stellt einen Meilenstein in der jüngeren Geschichte der Vereinten Nationen dar.
Die Agenda 2030 gilt für alle Staaten dieser Welt. Entwicklungsländer, Schwellenländer und Industriestaaten: Alle müssen ihren Beitrag leisten.
Das Kernstück der Agenda bildet ein ehrgeiziger Katalog mit 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs). Die 17 SDGs berücksichtigen erstmals alle drei Dimensionen der Nachhaltigkeit – Soziales, Umwelt, Wirtschaft – gleichermaßen. Die 17 Ziele sind unteilbar und bedingen einander.
Ihnen sind fünf Kernbotschaften als handlungsleitende Prinzipien vorangestellt: Mensch, Planet, Wohlstand, Frieden und Partnerschaft. Im Englischen spricht man von den "5 Ps": People, Planet, Prosperity, Peace, Partnership.
Die Umsetzung der Agenda in Verbindung mit dem Pariser Klima-Abkommen (Dezember 2015) bietet die große Chance, den Wandel hin zu nachhaltigen und emissionsarmen Lebens- und Wirtschaftsweisen weltweit zu schaffen – unser Verhalten also "enkeltauglich" zu machen.
Dabei fordert die Agenda 2030 ausdrücklich, die Schwächsten und Verwundbarsten in den Mittelpunkt zu stellen und niemanden zurückzulassen ("leave no one behind").
Unter Alle Ziele auf einen Blick finden Sie die 17 Nachhaltigkeitsziele und was sie genau bedeuten, finden Sie hier: http://www.bmz.de/de/themen/2030_agenda/index.html.
Ziel: Umgehend Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels und seiner Auswirkungen ergreifen
Treibhausneutral bis 2050
In der nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) der Bundesrepublik Deutschland wird der Flecken Steyerberg als eine erfolgreiche Kommune auf dem Weg zur Klimaneutralität gewürdigt.
Bis 2050 will der Flecken Steyerberg seine Treibhausgasemissionen um 95 Prozent senken. Um das Ziel zu erreichen, unterstützte das BMU im Rahmen der NKI die Kommune mit dem Förderprogramm ”Masterplan 100% Klimaschutz” – und mit Erfolg.
Energiesparen
Heizkosten sparen, Thermostate, hydraulischer Abgleich oder Hitzeschutz, Energiesparlampen und LEDs – im Bereich Energiesparen oder beim Modernisieren und Bauen lohnt sich der Blick auf die Seite co2online. Auf klimastark finden Sie die Informationen hier.
Klimaschutz und Nachhaltigkeit
Erfahren Sie, wie Sie durch die Nutzung von Ökostrom, durch nachhaltigen Konsum oder klimafreundliche Mobilität Ihren persönlichen CO2-Fußabdruck verkleinern können. Ihren persönlichen CO2-Fußabdruck können Sie hier auf klimastark.de berechnen.
Wir helfen Ihnen, Energie zu sparen, das Klima zu schützen und damit nachhaltig und enkeltauglich zu handeln – mit den EnergieSparchecks von klimastark.de.
Steyerberg: Startschuss für das neues Wärmenetz
Im Januar 2020 zeichnete die Agentur für Erneuerbare Energien den niedersächsischen Flecken Steyerberg als Energiekommune des Monats aus. Neben Bürgerwindenergieanlagen und Elektromobilität investierten die Einwohner*innen in klimafreundliche Fernwärme.
Nachdem es zunächst Verzögerungen gab, wurde am 10. August 2020 endlich der Startschuss für den Bau des neuen Wärmenetzes gegeben. Bereits im November 2019 erreichte der Förderbescheid des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) in Höhe von 5,6 Millionen Euro die BürgerEnergieSteyerberg-Fernwärme eG (BESt). Insgesamt beläuft sich das Investitionsvolumen auf 14 Millionen Euro. Das Wärmenetz soll 26 Kilometer lang werden und 413 Hausanschlüsse bzw. 41 Prozent der Häuser im Ortsteil Steyerberg mit klimafreundlicher Wärme versorgen. Parallel zu den Wärme- sollen auch Glasfaserleitungen für schnelles Internet verlegt werden.
Ziel: Das SDG 12 „Nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster sicherstellen“ zielt auf die notwendige Veränderung unserer Lebensstile und unserer Wirtschaftsweise. Nachhaltiger Konsum und nachhaltige Produktion verlangen, heute so zu konsumieren und zu produzieren, dass die Befriedigung der berechtigten Bedürfnisse der derzeitigen und der zukünftigen Generationen unter Beachtung der Belastbarkeitsgrenzen der Erde und der universellen Menschenrechte nicht gefährdet wird.
Hygienepapier aus recycelten Tetra Paks im Flecken Steyerberg
Seit 2019 beschafft der Flecken Hygienepapier besonders nachhaltig. Die innovative Fiberpack-Produktionstechnologie® von Lucart ist in der Lage, 100 % der Materialien zurückzugewinnen, aus denen Getränkekartons bestehen, wie z. B. Tetra Pak-Verpackungen®. Das Verfahren trennt die Materialien präzise und stellt sie für die Weiterverarbeitung bereit.
Im Bereich des Zweckverbandes Linkes Weserufer sind die im beigefügten Zertifikat angegebenen Mengen von aus Tetra-Paks recycelten Hygienepapieren angeschafft worden. Damit verbunden ist die Vermeidung von klimaschädlichen Emissionen.
Auch für 2021 wieder ein tolles Ergebnis im Bereich Nachhaltige Beschaffung!
Nachhaltige Beschaffung in der Verwaltung
Umweltfreundliche, klimagerechte und nachhaltige Beschaffung - kurz klimafreundliche Beschaffung – ist ein wesentlicher Bestandteil der Ausrichtung des Flecken Steyerberg an Klimaschutz- und Nachhaltigkeitsaspekten, insbesondere vor dem Hintergrund des Masterplans 100 % Klimaschutz und der damit eingegangenen Verpflichtungen der Gemeinde.
Zur nachhaltigen Beschaffung gehört die Pflicht zur Durchführung einer Bedarfsanalyse und die Ermittlung jeder Vergabestelle, welche umweltfreundlichen und energieeffizienten Lösungen alternativ angeboten werden. In der Leistungsbeschreibung haben Umweltschutzaspekte einschließlich des Energieverbrauchs in der Nutzungsphase ausreichende Berücksichtigung zu finden. Wenn Umweltzeichen wie Blauer Engel, Energy Star oder vergleichbare anerkannte Energie- und Umweltzeichen vorliegen, müssen diese in der Leistungsbeschreibung eingefordert und hinterlegt werden.
SDG 12
Kompetenzzentrum Nachhaltiger Konsum
Nachwachsende Produktwelt für Verbraucher und Beschaffer
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Ziel: Die Energieversorgung der Zukunft ist nachhaltig, sicher und umweltfreundlich. Damit dies nicht nur eine Vision bleibt, muss Energie sparsam verwendet, effizient genutzt und möglichst regenerativ erzeugt werden. So steht die Erhöhung des Anteils an erneuerbaren Energien am Endenergieverbrauch und die Verdopplung der Energieeffizienz im Fokus des SDG 7. Das SDG 7 ist eng verbunden mit dem SDG 13, welches den globalen Klimaschutz in den globalen Nachhaltigkeitszielen verankert.
Weniger, effizienter und emissionsärmer
Der Verkehrssektor ist ein Eckpfeiler der Wirtschaft. Gleichzeitig ist er der zweitgrößte Emittent von Treibhausgasen und der einzige Sektor in Deutschland, in dem die Emissionen weiterhin ansteigen. Für das Gelingen der Energiewende muss der Verkehr so umgestaltet werden, dass auch Mobilität nachhaltig wird: weniger, effizienter und emissionsärmer.
Im Förderprojekt "Wir werden E-mobil: Neue Wege zur nachhaltigen Mobilität in ländlichen Kommunen (WENaMo)“ sind Kurzleitfäden zur Einführung der (E-)Mobilität im ländlichen Raum in Steyerberg, Liebenau und Saerbeck erarbeitet worden.
Ziel: Bis 2030 den Zugang zu angemessenem, sicherem und bezahlbarem Wohnraum und zur Grundversorgung für alle sicherstellen. Dazu gehören u. a. ein nachhaltiges Verkehrssystem für alle, eine partizipative Siedlungsplanung, ein verbesserter Katastrophenschutz, eine Verminderung der Umweltbelastung und eine größere Widerstandsfähigkeit gegenüber den Folgen des Klimawandels.
Der Flecken Steyerberg baut klimaeffiziente Krippe in der Sportallee
Am 17. November 2009 wurde von europäischem Parlament und Rat beschlossen, dass ab 2020 alle Neubauten 'nearly zero energy buildings' (Nahe-Null-Energiehäuser), also alle Neubauten nahezu energieautark, sein müssen. Das schafft der Krippenneubau im Flecken Steyerberg aufgrund der „Kommunalen Energiestandards“, die hier das erste Mal Anwendung finden, ohne Probleme. Und damit ist die Kommune einmal mehr Vorreiter bei einem Projekt im Landkreis Nienburg – ein anderer kommunaler Neubau im Passivhausstandard ist momentan nicht bekannt.
Effizienzsteigerung im Gebäudebereich
Diese Ziele unterstützen wir im Flecken Steyerberg durch die Maßnahmen im Sanierungsgebiet Ortsteil Steyerberg, die Beratungen zur energetischen Sanierung im Klimabüro und den Bau des Fernwärmenetzes.
Ziel: Inklusive, gleichberechtigte und hochwertige Bildung und Möglichkeiten lebenslangen Lernens für alle fördern
Außerschulischer Lernstandort als Schullandheim mit Bildung für nachhaltige Entwicklung
Das Thema der Nachhaltigkeit hat in der Gesellschaft immer mehr an Bedeutung gewonnen. Weltweit muss umgesteuert werden, sagt auch die Bundesregierung. Der Fahrplan zur Transformation liegt mit der „Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung“ mit den 17 Nachhaltigkeitszielen (17 SDGs) vor. Ein entscheidendes Instrument dafür ist, die Menschen entsprechend zu bilden und auszubilden.
Voraussetzung für die Bereitschaft zum aktiven Handeln ist Wissen über die Zusammenhänge von Klima und Klimawandel. Dafür soll ein außerschulischer Lernstandort für Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) und perspektivisch ein Schullandheim am ehemaligen Grundschulstandort in Deblinghausen entwickelt werden.
Hierzu haben bereits im Jahr 2019 verschiedene Gespräche mit Vertretern des Umweltministeriums sowie der Landesschulbehörde stattgefunden. Durch bauliche Veränderungen sollen u. a. Übernachtungsmöglichkeiten und Sanitärräume neu geschaffen werden. Hierfür und für weitere energetische Sanierungen an dem Gebäude sollen finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt werden. Parallel dazu sollen verschiedene Fördermöglichkeiten geprüft werden.
Ziel: die nachhaltige Bewirtschaftung und effiziente Nutzung der natürlichen Ressourcen, eine Halbierung der Nahrungsmittelverschwendung und ein umweltverträglicher Umgang mit Chemikalien und Abfällen.
Trend: Der weltweite Materialverbrauch hat rapide zugenommen, ebenso wie der CO2-Fußabdruck pro Kopf, was die Erreichung dieses Ziels ernsthaft gefährdet. Dringende Maßnahmen sind erforderlich, um sicherzustellen, dass der aktuelle Materialbedarf nicht zu einer übermäßigen Beanspruchung der natürlichen Ressourcen führt.
Nachhaltige Mehrwegbecher bei der Gemeinde ausleihen
Vereinsfeste und Veranstaltungen nachhaltig gestalten einfach gemacht
Die vom „UmweltBildungsZentrum Oberschleichach“ (UBiZ) erstellte und herausgegebene Broschüre „Feiern mit Zukunft: Nachhaltigkeit bei Schul- und Vereinsfesten“ zeigt, wie sich das gesellschaftliche Miteinander umweltfreundlich gestalten lässt. Themen wie „Geschickt verwenden: Mehrwert durch Mehrweg“ oder „Genial betreiben: Energieeffizienz spart Strom beim Feiern“ und vieles mehr behandelt der Leitfaden mit praktischen Tipps, Checklisten und Hintergrundinformationen. Der Leitfaden steht kostenlos zum Download zur Verfügung.
Deutscher Nachhaltigkeitspreis 2021
Die Landeshauptstadt Kiel, die Hansestadt Buxtehude und die Stadt Eltville am Rhein erhalten den Deutschen Nachhaltigkeitspreis für Städte und Gemeinden 2021. Der Flecken Steyerberg hat es in die Runde der Nominierten dieses renommierten Nachhaltigkeitspreises geschafft und wir freuen uns mit den Platzierten über ihre tollen Leistungen zur Nachhaltigkeit.
Die Auszeichnung wird seit 2012 von der Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis e.V. vergeben. Die Preisträger erhalten eine Fördersumme von jeweils 30.000,- Euro für Projekte zur nachhaltigen Stadtentwicklung von der Allianz Umweltstiftung. Hier lesen Sie alles zu den Siegern 2021.
Label „Kommunale Nachhaltigkeit Niedersachsen“
Eine nachhaltige Planung verspricht eine l(i)ebenswerte Gemeinde für alle und fördert die Wettbewerbsfähigkeit in Hinblick auf demographische Entwicklung. Kommunale Nachhaltigkeit erfordert ein gemeinschaftliches Erarbeiten von Zielen, belebt gleichzeitig die lokale Wirtschaft und reduziert langfristig Kosten.
Mit der UAN erarbeiten Bürgerinnen und Bürger im Projekt „Kommunale Nachhaltigkeit Niedersachsen“ (KommN Niedersachsen) die dafür wichtigen Maßnahmen in Richtung Nachhaltigkeit.
Am Schluss erhält der Flecken die offizielle Auszeichnung mit dem Nachhaltigkeitslabel des Landes Niedersachsen. Die Verleihung des Labels ist in 2021 vorgesehen.
Sie können sich unter nachhaltigkeit@steyerberg.de für die gemeinsame Arbeitsgruppe "Nachhaltigkeit" beim Flecken anmelden.
Wie gelingt kommunale Nachhaltigkeit?
Was kann jede und jeder einzelne von uns dafür tun? Welche Initiativen und Projekte gibt es bereits vor Ort? Wo besteht Handlungsbedarf?
Um diese Fragen zu beantworten und gemeinsam neue Wege in Richtung Nachhaltigkeit zu entwickeln, laden wir Sie zur Online-Informationsveranstaltung „Kommunale Nachhaltigkeit im Flecken Steyerberg“ ein.
Wann und wo?
15. 04 2021 um 18.00 Uhr. Dauer ca. 1,5 Stunden.
Die Veranstaltung findet aufgrund der Corona-Pandemie per Zoom statt. Den Link finden Sie hier.
Weitere Informationen zur kommunalen Nachhaltigkeit finden Sie auf der Seite "Nachhaltigkeitslabel".
Ziel: die nachhaltige Bewirtschaftung und effiziente Nutzung der natürlichen Ressourcen und ein umweltverträglicher Umgang mit Chemikalien und Abfällen. Angestrebt wird auch eine allmähliche Abschaffung der schädlichen Subventionen für fossile Brennstoffe.
Allianz für Nachhaltigkeit: "Wir sind dabei"
"Wir sind dabei" - Oxxynova - Unternehmen der Grundstoffchemie berücksichtigt Nachhaltigkeit in Unternehmensführung
Das Umweltmanagementsystem ist nur ein Baustein moderner Unternehmensführung beim Unternehmen Oxxynova. Die in diesem Zusammenhang geltenden Gesetze und Bestimmungen zu den Bereichen
- Herstellung, Verkauf und Nutzung der hergestellten Produkte
- Abwasserbehandlung
- Luftemissionen/CO2-Ausstoss
- Lagerung, Behandlung und Entsorgung von Gefahr- und Abfallstoffen
sind feste Bestandteile der Unternehmensführung.
Durch die freiwillige Teilnahme an der Öko-Audit-Verordnung der Europäischen Union (EMAS III) seit August 1996 ist eine kontinuierliche Fortentwicklung aller umwelt- und sicherheitsrelevanten Betriebsprozesse gewährleistet und somit eine nachhaltige Verbesserung des betrieblichen Umweltschutzes.
EMAS III und die DIN EN ISO 14001:2009 (Umweltmanagementsystem) sind als Standards fest etabliert. Weitere Informationen zur Nachhaltigkeit bei der Oxxynova finden Sie hier.
„Wir sind dabei“- Kennzeichnung für Rohde & Grahl GmbH
Unternehmen aus dem Netzwerk der Klimaschutzagentur Mittelweser e.V. erhält ebenfalls Auszeichnung für Nachhaltigkeit
Im Jahr 2019 haben sich 16 Unternehmen aus dem Landkreis Nienburg/Weser für drei Jahre im Energie- und Ressourceneffizienz-Netzwerk (EREN) der Klimaschutzagentur Mittelweser e.V. zusammengeschlossen. Ziel dieses Netzwerkes ist es, Unternehmen zusammenzubringen und Betriebe zu den Themen Klimaschutz und Nachhaltigkeit zu informieren, individuell zu beraten und gemeinsam Maßnahmen zu entwickeln und umzusetzen. Hierbei werden alle Bereiche rund um die Energie- und Ressourceneffizienz sowie der Einsatz von erneuerbaren Energien im Unternehmen im ökologischen, ökonomischen und sozialen Sinn in Augenschein genommen.
Im Lindenhof in Hoya wurde im Rahmen eines Treffens dieses Netzwerks die Firma Rohde & Grahl GmbH aus Steyerberg mit der Kennzeichnung „Wir sind dabei“ von der Niedersachsen Allianz für Nachhaltigkeit ausgezeichnet. „Wir freuen uns besonders, dass mit der Rohde & Grahl GmbH ein weiteres Unternehmen aus dem Landkreis Nienburg/Weser die Kennzeichnung „Wir sind dabei.“ erhalten hat. Mit nunmehr sechs Kennzeichnungen zeichnen sich die Betriebe der Region durch ein besonderes Engagement für Themen der betrieblichen Nachhaltigkeit aus. Mit der Kennzeichnung machen wir dieses Engagement zurecht sichtbar und sprechen ihnen im Namen des niedersächsischen Umweltministeriums unseren Dank aus,“ lobt Yannick Heringhaus von der Niedersachsen Allianz für Nachhaltigkeit.
„Rohde & Grahl ist bereits seit einigen Jahren erfolgreich auf den Feldern der ökologischen, sozialen und ökonomischen Nachhaltigkeit aktiv. Rohde & Grahl ist unter anderem nach dem Umweltmanagement-System ISO 14001: 2015 und EMAS zertifiziert und hat neben dieser aktuellen Auszeichnung, dem Gütesiegel für ein nachhaltiges Unternehmensmanagement, bereits Anfang des Jahres 2020 die Platin Medaille im Nachhaltigkeit – CSR – Rating durch EcoVadis erhalten. Die erfolgreiche Teilnahme der Azubis an der Qualifizierungsmaßnahme „Energyscout-Projekt“ durch die IHK Hannover ist ein weiterer Garant für das tägliche Engagement von Rohde & Grahl, mehr zu unternehmen als verlangt wird,“ erklärt Thomas Windeler, zuständig für das Qualitäts-, Umwelt- und Energiemanagement bei Rohde & Grahl.
Weitere Informationen zum Unternehmensnetzwerk und zu der „Wir sind dabei“-Kennzeichnung gibt es bei der Klimaschutzagentur Mittelweser e.V. unter der Telefonnummer 05021 903 65 95.
Bildunterschrift/Auszeichnung: Thomas Windeler von der Rohde & Grahl GmbH freut sich über die Auszeichnung „Wir sind dabei“, die ihm von Yannick Heringhaus von der Niedersachsen Allianz für Nachhaltigkeit überreicht wird.
Ziel: Ernährungssicherheit und eine bessere Ernährung erreichen und eine nachhaltige Landwirtschaft fördern
Solidarische Landwirtschaft
Immer mehr Menschen setzten sich mit ihrer Ernährung auseinander. Dazu zählen Aspekte wie die Herkunft und Produktion unserer Lebensmittel, aber auch der schwierig zu umgehende Verpackungsmüll oder die Lebensmittelverschwendung ziehen unsere Aufmerksamkeit auf sich. Der Lebensmitteleinzelhandel versucht auf die Nachfrage nach regionalen, biologisch erzeugten oder unverpackten Lebensmittel zu reagieren und nimmt diese Produkte zunehmend in das Sortiment auf.
Gerade bezüglich dieser Problematiken sind es die Direktvermarktungsoptionen, wie Hofläden, Wochenmärkte oder auch die sogenannten Abokisten, die eine Möglichkeit darstellen, viele Produkte frisch und so regional, unverpackt und biologisch wie gewünscht erwerben zu können. Eine weitere Direktvermarktungsoption, die in den letzten Jahren einen Aufschwung erlebte und weiterhin erlebt, ist die Solidarische Landwirtschaft – häufig als SoLaWi bezeichnet.
Solidarische Landwirtschaft: was ist das?
Bei der solidarischen Landwirtschaft werden die Lebensmittel nicht über den Markt vermarktet, sondern direkt an die Verbraucher*innen in Form von Anteilen weitergegeben. Diese Anteile sorgen dafür, dass der jeweilige Betrieb von den Mitgliedern finanziell getragen wird. Sie können von den Verbraucher*innen meist jährlich erworben werden.
Die Lebensmittel werden – meistens wöchentlich – von den Anteilseigner*innen abgeholt oder von den Erzeuger*innen geliefert. Bezüglich der Menge der Lebensmittel beziehungsweise der Anteile haben die Mitglieder oftmals die Auswahl zwischen verschiedenen Größen. Es werden dementsprechend so viele Mitgliedschaften vergeben, wie auch Lebensmitteln produziert werden. Dadurch entspricht die Ernte oder auch Produktion genau der Menge, die von den Verbraucher*innen nachgefragt wird und es kommt zumindest im Schritt der Vermarktung zu keiner Lebensmittelverschwendung.
Bei den verschiedenen solidarischen Landwirtschaften werden ganz unterschiedliche Produkte angeboten. Es können Gemüse und Obst angebaut, Milch sowie Milchprodukte produziert oder auch Fleisch- und Wurstwaren an die Verbraucher*innen abgegeben werden.
Welchen Nutzen hat die Solidarische Landwirtschaft?
Innerhalb der solidarischen Landwirtschaft bestehen keine Konkurrenz- und Wachstumszwänge, welche häufig in der konventionellen Landwirtschaft herrschen.
Der Fokus kann somit auf einer nachhaltigen Wirtschaftsweise liegen. Ein weiterer Nutzen, der sich aus dem Konzept der solidarischen Landwirtschaft ergibt, ist die Regionalität der Produkte und die dadurch unterstützten regionalen Wirtschaftskreisläufe. Die Lebensmittel sind frisch und das Obst und Gemüse ist unverpackt. Zudem wird durch die SoLaWi eine Gemeinschaft geschaffen, in der sich die Mitglieder bei Bedarf austauschen können und je nach SoLaWi auch andere Veranstaltungen stattfinden.
Wo gibt es eine Solidarische Landwirtschaft in der Nähe?
Im Landkreis Nienburg gibt es eine SoLaWi. Diese ist in Steyerberg zu finden und Bioland zertifiziert. Sie ist mit dem Lebensgarten Steyerberg verbunden und nennt sich PaLS – kurz für Permakulturpark am Lebensgarten Steyerberg gGmbH. Die solidarische Landwirtschaft ist im März 2020 entstanden. Vorher wurde die Ernte in Abokisten angeboten. Der Umstieg zur SoLaWi ermöglicht eine Solidarität zwischen den Mitgliedern und gegenüber den Gemüsebäuer*innen. Momentan (26.01.2022) sind noch zehn Anteile verfügbar.
Weitere Informationen zum Thema erhalten Sie bei der Klimaschutzagentur Mittelweser unter info@klimaschutzagentur-mittelweser.de oder Tel. 05021 903 65 95
Bio-Gemüse aus der Region für regionale Supermärkte
In Reese im Flecken Steyerberg entsteht eine große Gemüsehalle, in der Biogemüse von Bio-Landwirten aus der Region marktfertig aufbereitet werden soll.
Drei Landwirte aus Reese, Voigtei und Oyle haben am Standort in Reese an der Landesstraße investiert und wollen – beinahe klimaneutral – produzieren. Neben einer besonderen Dämmung soll eine Photovoltaikanlage den Strom liefern und eine Luft-Wärme-Pumpe sorgt für regenerative Kälte und Wärme.
Nachhaltigkeit wird bei diesem wegweisenden Projekt großgeschrieben. Ein Schulungs- und Seminarbereich wird eingerichtet, in dem alle Ein- und Verkäufer der Abnehmer geschult werden sollen.
Und damit passt wieder ein Großprojekt für die gesamte Mittelweser-Region in das Nachhaltigkeitskonzept des Masterplan 100 % Klimaschutz des Flecken Steyerberg.
Forschungsprojekt Streifenanbau:
Landwirt Christian Dohrmann aus Wellie macht bei diesem interessanten Projekt mit und hat auf seiner zehn Hektar großen Versuchsfläche in diesem Jahr abwechselnd Raps und Weizen angebaut. Ein tolles Projekt für mehr Artenvielfalt in der Landwirtschaft, das im Flecken Steyerberg durchgeführt wird!
Die Felder im Ackerbau werden seit Jahrzehnten stetig größer, um Produktionskosten zu senken. Viele Tierarten, deren Überleben auf der Nachbarschaft verschiedener Ackerkulturen basiert, werden seltener und die Artenvielfalt sinkt.
Streifenanbau bezeichnet zunächst den Anbau erosionsfördernder und erosionsmindernder Fruchtarten im Wechsel zur Reduzierung der Strecken des Sedimenttransportes (Quelle: hier, aufgerufen am 11.08.2020), kann aber auch dabei helfen, die Nachhaltigkeit zu stärken.
Das Projekt „Streifenanbau“ wird von den Universitäten Kiel und Göttingen geleitet und durchgeführt.
Die Wissenschaftler möchten analysieren, ob der Anbau von Weizen und Raps in abwechselnden Streifen auf einem Feld die Artenvielfalt erhöhen kann. Die Streifen lassen sich in der Praxis mit automatischen Lenksystemen zentimetergenau und kostengünstig auf einem Acker anlegen. Sinnvoller Weise haben sie die Arbeitsbreite des Düngerstreuers und der Pflanzenschutzspritze auf dem Betrieb. Agrarökologen und Agrarökonomen vergleichen auf Praxisflächen mit und ohne Streifenanbau die Artenvielfalt bei Insekten und Vögeln. Zudem werden Insektizidspritzungen, Ertrag und Produktionskosten sowie Ökosystemdienstleistungen wie biologische Schädlingsbekämpfung und Bestäubung erhoben.
Weniger landwirtschaftliches Methan mit "Minus Methan"
Die Landwirtschaft ist Teil unseres Wegs zur Erreichung der deutschen Klimaziele. Damit die Landwirtschaft ihren Teil zur Minderung der Treibhausgasemissionen beitragen kann, sind im Rahmen des Projekts „Minus Methan“ Ansätze für kurz- und mittelfristig umsetzbare Maßnahmen zur Reduktion landwirtschaftlichen Methans von der Deutschen Umwelthilfe (DUH) zusammen mit Akteur*innen aus dem Landwirtschaftssektor erarbeitet worden.
Der Ausgangspunkt für das Projekt „Minus Methan“ ist die steigende Relevanz von Methanemissionen insbesondere aus der Landwirtschaft (hauptsächlich industrielle Tierhaltung), um die deutschen Klimaziele einzuhalten.
Methan ist über einen Zeitraum von 20 Jahren 86-mal stärker als Kohlenstoffdioxid (CO2) und damit das zweitwichtigste Treibhausgas. Darüber hinaus trägt es zur Bildung von schädlichem bodennahem Ozon bei. Über die Hälfte der deutschen Methanemissionen stammen aus dem landwirtschaftlichen Sektor.
Daher liegt hier ein großes Reduktionspotenzial, welches mit teilweise geringen Anstrengungen genutzt werden kann, um Deutschlands Maßnahmen gegen den Klimawandel zu unterstützen.