KOMMUNALES NAHWÄRMENETZ

Klimastark

2001 bis 2003

In den Jahren 2001 und 2003 wurde das Nahwärmenetz für die kommunalen Liegenschaften im Bereich der Waldschule entlang der „Sportallee“ geplant. Für die Wärmeerzeugung baute man einen 285 kW-Holzhackschnitzelkessel ein, der durch einen 630 kW-Gaskessel unterstützt wird.

 

Dem Projekt liegen Überlegungen zugrunde, wie sich aus dem über 300 Hektar großen Waldbestand der Kommune Energieholz gewinnen und CO2-neutral für die Kommune nutzbar machen lässt.

 

An das Nahwärmenetz sind verschiedene kommunale Liegenschafen angeschlossen; dabei handelt es sich um das Schulgebäude, die Turnhallen, der Kindergarten, das Fanfarenzuggebäude und das Schützenhaus sowie das Waldbad. Mit der Beheizung des Waldbades kann sichergestellt werden, dass eine mehr oder weniger gleichmäßige Energieabnahme über das gesamt Jahr verteilt erfolgt.

 

2007 bis 2009

Nach Fertigstellung des Nahwärmenetzes und einer ersten Betriebsphase stellte sich heraus, dass zur Optimierung des Betriebes ergänzende bauliche und steuerungstechnische Maßnahmen Sinn machen würden. In den Jahren 2007 bis 2009 wurden daraufhin die Gebäudeleittechnik erneuert und optimiert und ein Pufferspeicher gebaut.

 

2009 bis heute

Durch den Pufferspeicher wird gewährleistet, dass der Holzhackschnitzelkessel in einem relativ konstanten Dauerbetrieb arbeiten kann, während er vorher einer hohen Belastung durch frühmorgendliches Aufheizen und Herunterfahren in den Gluterhaltungsbetrieb am Nachmittag bzw. am Wochenende ausgesetzt war. Durch diese Maßnahmen konnten die Betriebsabläufe verbessert und die Störanfälligkeit herabgesetzt werden. Der Gasverbrauch konnte – je nach Witterung – in den letzten Jahren deutlich reduziert und der Verbrauch der Holzhackschnitzel kontinuierlich gesteigert werden. 

2018

Im Hinblick auf das Fernwärmeprojekt im Ortsteil Steyerberg ist der Anschluss der Heizzentrale an die Fernwärme vorgesehen. Die vorhandenen Kesselanlagen sollen aber als Redundanz ("Sicherheit") erhalten bleiben und der vorhandene Pufferspeicher soll eventuell Funktionen innerhalb der Fernwärmeversorgung übernehmen. 

Verbrauchsdaten

Pro Jahr werden ca. 1,25 Millionen Kilowattstunden Wärme verbraucht. Größter Verbraucher dabei ist – wie zu erwarten - die Schule mit durchschnittlich 440.000 Kilowattstunden. Aber auch die Turnhallen und das Waldbad schlagen mit jeweils über 350.000 Kilowattstunden Wärmebedarf erheblich zu Buche, so dass diese drei Verbrauchsstellen über 90 % der Energie abnehmen. Die jährlichen Gesamtkosten schwanken leicht und bewegen sich in der Regel zwischen 110.000 Euro und 120.000 Euro. 

Der Flecken Steyerberg erwartet durch den Anschluss des Nahwärmenetzes an die Fernwärme auch finanzielle Verbesserungen, kann aber insbesondere dann die Beheizung aller Gebäude am Nahwärmenetz als klimaneutral einstufen, denn der Primärenergiefaktor beträgt bei der Fernwärme „Null“. 
(Text: F. Siedenberg)