Bio-Gemüse aus Reese

UNITED NATIONS DEPARTMENT OF PUBLIC INFORMATION
Nachhaltige Landwirtschaft


Ziel: Ernährungssicherheit und eine bessere Ernährung erreichen und eine nachhaltige Landwirtschaft fördern

Die Klimaschutzagentur Mittelweser e. V. informiert (PM vom 26.01.2022):


 

Solidarische Landwirtschaft

Immer mehr Menschen setzten sich mit ihrer Ernährung auseinander. Dazu zählen Aspekte wie die Herkunft und Produktion unserer Lebensmittel, aber auch der schwierig zu umgehende Verpackungsmüll oder die Lebensmittelverschwendung ziehen unsere Aufmerksamkeit auf sich. Der Lebensmitteleinzelhandel versucht auf die Nachfrage nach regionalen, biologisch erzeugten oder unverpackten Lebensmittel zu reagieren und nimmt diese Produkte zunehmend in das Sortiment auf.


Gerade bezüglich dieser Problematiken sind es die Direktvermarktungsoptionen, wie Hofläden, Wochenmärkte oder auch die sogenannten Abokisten, die eine Möglichkeit darstellen, viele Produkte frisch und so regional, unverpackt und biologisch wie gewünscht erwerben zu können. Eine weitere Direktvermarktungsoption, die in den letzten Jahren einen Aufschwung erlebte und weiterhin erlebt, ist die Solidarische Landwirtschaft – häufig als SoLaWi bezeichnet.


Solidarische Landwirtschaft: was ist das?

Bei der solidarischen Landwirtschaft werden die Lebensmittel nicht über den Markt vermarktet, sondern direkt an die Verbraucher*innen in Form von Anteilen weitergegeben. Diese Anteile sorgen dafür, dass der jeweilige Betrieb von den Mitgliedern finanziell getragen wird. Sie können von den Verbraucher*innen meist jährlich erworben werden. 


Die Lebensmittel werden – meistens wöchentlich – von den Anteilseigner*innen abgeholt oder von den Erzeuger*innen geliefert. Bezüglich der Menge der Lebensmittel beziehungsweise der Anteile haben die Mitglieder oftmals die Auswahl zwischen verschiedenen Größen. Es werden dementsprechend so viele Mitgliedschaften vergeben, wie auch Lebensmitteln produziert werden. Dadurch entspricht die Ernte oder auch Produktion genau der Menge, die von den Verbraucher*innen nachgefragt wird und es kommt zumindest im Schritt der Vermarktung zu keiner Lebensmittelverschwendung.


Bei den verschiedenen solidarischen Landwirtschaften werden ganz unterschiedliche Produkte angeboten. Es können Gemüse und Obst angebaut, Milch sowie Milchprodukte produziert oder auch Fleisch- und Wurstwaren an die Verbraucher*innen abgegeben werden.


Welchen Nutzen hat die Solidarische Landwirtschaft?

Innerhalb der solidarischen Landwirtschaft bestehen keine Konkurrenz- und Wachstumszwänge, welche häufig in der konventionellen Landwirtschaft herrschen.

Der Fokus kann somit auf einer nachhaltigen Wirtschaftsweise liegen. Ein weiterer Nutzen, der sich aus dem Konzept der solidarischen Landwirtschaft ergibt, ist die Regionalität der Produkte und die dadurch unterstützten regionalen Wirtschaftskreisläufe. Die Lebensmittel sind frisch und das Obst und Gemüse ist unverpackt. Zudem wird durch die SoLaWi eine Gemeinschaft geschaffen, in der sich die Mitglieder bei Bedarf austauschen können und je nach SoLaWi auch andere Veranstaltungen stattfinden.


Wo gibt es eine Solidarische Landwirtschaft in der Nähe?

Im Landkreis Nienburg gibt es eine SoLaWi. Diese ist in Steyerberg zu finden und Bioland zertifiziert. Sie ist mit dem Lebensgarten Steyerberg verbunden und nennt sich PaLS – kurz für Permakulturpark am Lebensgarten Steyerberg gGmbH. Die solidarische Landwirtschaft ist im März 2020 entstanden. Vorher wurde die Ernte in Abokisten angeboten. Der Umstieg zur SoLaWi ermöglicht eine Solidarität zwischen den Mitgliedern und gegenüber den Gemüsebäuer*innen. Momentan (26.01.2022) sind noch zehn Anteile verfügbar.

Weitere Informationen zum Thema erhalten Sie bei der Klimaschutzagentur Mittelweser unter info@klimaschutzagentur-mittelweser.de oder Tel. 05021 903 65 95


Bio-Gemüse aus der Region für regionale Supermärkte


In Reese im Flecken Steyerberg entsteht eine große Gemüsehalle, in der Biogemüse von Bio-Landwirten aus der Region marktfertig aufbereitet werden soll.

Drei Landwirte aus Reese, Voigtei und Oyle haben am Standort in Reese an der Landesstraße investiert und wollen – beinahe klimaneutral – produzieren. Neben einer besonderen Dämmung soll eine Photovoltaikanlage den Strom liefern und eine Luft-Wärme-Pumpe sorgt für regenerative Kälte und Wärme.

Nachhaltigkeit wird bei diesem wegweisenden Projekt großgeschrieben. Ein Schulungs- und Seminarbereich wird eingerichtet, in dem alle Ein- und Verkäufer der Abnehmer geschult werden sollen.

Und damit passt wieder ein Großprojekt für die gesamte Mittelweser-Region in das Nachhaltigkeitskonzept des Masterplan 100 % Klimaschutz des Flecken Steyerberg.


Forschungsprojekt Streifenanbau:

Landwirt Christian Dohrmann aus Wellie macht bei diesem interessanten Projekt mit und hat auf seiner zehn Hektar großen Versuchsfläche in diesem Jahr abwechselnd Raps und Weizen angebaut. Ein tolles Projekt für mehr Artenvielfalt in der Landwirtschaft, das im Flecken Steyerberg durchgeführt wird!


Die Felder im Ackerbau werden seit Jahrzehnten stetig größer, um Produktionskosten zu senken. Viele Tierarten, deren Überleben auf der Nachbarschaft verschiedener Ackerkulturen basiert, werden seltener und die Artenvielfalt sinkt.

Streifenanbau bezeichnet zunächst den Anbau erosionsfördernder und erosionsmindernder Fruchtarten im Wechsel zur Reduzierung der Strecken des Sedimenttransportes (Quelle: hier, aufgerufen am 11.08.2020), kann aber auch dabei helfen, die Nachhaltigkeit zu stärken.

Das Projekt „Streifenanbau“ wird von den Universitäten Kiel und Göttingen geleitet und durchgeführt.

Die Wissenschaftler möchten analysieren, ob der Anbau von Weizen und Raps in abwechselnden Streifen auf einem Feld die Artenvielfalt erhöhen kann. Die Streifen lassen sich in der Praxis mit automatischen Lenksystemen zentimetergenau und kostengünstig auf einem Acker anlegen. Sinnvoller Weise haben sie die Arbeitsbreite des Düngerstreuers und der Pflanzenschutzspritze auf dem Betrieb. Agrarökologen und Agrarökonomen vergleichen auf Praxisflächen mit und ohne Streifenanbau die Artenvielfalt bei Insekten und Vögeln. Zudem werden Insektizidspritzungen, Ertrag und Produktionskosten sowie Ökosystemdienstleistungen wie biologische Schädlingsbekämpfung und Bestäubung erhoben.


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Weniger landwirtschaftliches Methan mit "Minus Methan"

Die Landwirtschaft ist Teil unseres Wegs zur Erreichung der deutschen Klimaziele. Damit die Landwirtschaft ihren Teil zur Minderung der Treibhausgasemissionen beitragen kann, sind im Rahmen des Projekts „Minus Methan“ Ansätze für kurz- und mittelfristig umsetzbare Maßnahmen zur Reduktion landwirtschaftlichen Methans von der Deutschen Umwelthilfe (DUH) zusammen mit Akteur*innen aus dem Landwirtschaftssektor erarbeitet worden.


Der Ausgangspunkt für das Projekt „Minus Methan“ ist die steigende Relevanz von Methanemissionen insbesondere aus der Landwirtschaft (hauptsächlich industrielle Tierhaltung), um die deutschen Klimaziele einzuhalten. 


Methan ist über einen Zeitraum von 20 Jahren 86-mal stärker als Kohlenstoffdioxid (CO2) und damit das zweitwichtigste Treibhausgas. Darüber hinaus trägt es zur Bildung von schädlichem bodennahem Ozon bei. Ãœber die Hälfte der deutschen Methanemissionen stammen aus dem landwirtschaftlichen Sektor. 


Daher liegt hier ein großes Reduktionspotenzial, welches mit teilweise geringen Anstrengungen genutzt werden kann, um Deutschlands Maßnahmen gegen den Klimawandel zu unterstützen.


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